Zunächst beschäftigten sich die Jugendlichen im Fach Bildende Kunst mit moderner Architektur der besonderen Art: nämlich mit Baumhäusern. Anhand von Fotos konnten die Jungs und Mädchen Ähnlichkeiten zwischen realen Wohngebäuden, die in Bäumen errichtet werden und den Spielstätten für Kinder, die sie teilweise selbst kannten, herstellen. Frau Gremmer lenkte anschließend die Aufmerksamkeit der Schüler/innen auf die Architektur fremder Kulturen unserer Erde. Überleitend stellte sie über Bilder und einen Bericht das Lebensumfeld des indigenen Volksstammes der Korowai vor, aus dem sich konkret der Bau von Baumhäusern ableiten lässt. Da diese Waldnomaden im indonesischen Teil der Insel Papua-Neuguinea auf einem sumpfig-morastigen Areal ansässig sind, wohnen deren Familiengruppen in Baumhäusern. Diese sind zwischen 6 und 25 Metern hoch und beherbergen Familien mit bis zu 8 Personen. Nur in Ausnahmefällen von z.B. Streitigkeiten wird ein Baumhaus auch einmal bis zu 50 Metern hoch… Dörfer im klassischen Sinne sind bei den Korowai unüblich.

Im Zeitfenster von 3 Doppelstunden Bildender Kunst wurden die Jugendlichen nun selbst zu Architekten. In Anlehnung an fremde Kulturen entwarfen sie eigene Baumhausmodelle und gestalteten diese aus. Dazu suchten sie aus einem reichen Fundus an Ästen und kleinen Holzresten ihr benötigtes Baumaterial aus. Dieses wurde zum Bau von unheimlich fantasievollen Objekten zugesägt, gebohrt, umgestaltet und verbunden... Eines der Kriterien war, eine Leiter aus feinen Ästchen und Wolle zu binden oder eben eine Strickleiter zu kreieren. Einige Schüler/innen brachten weitere Baumaterialien zu den Unterrichtsstunden mit, beispielsweise großflächige Blätter von Bäumen. Die Kreativität der Jungs und Mädchen war beeindruckend: es entstanden abgetrennte Wohnräume, Überdachungen, mehrstöckige Bauten, Sitzmöbel, Schaukeln und anderes. Die einzigartigen Ergebnisse dieses gelungenen Kunst-Projektes schmücken nun unser Schulhaus…