Stefan Stuhlmüller

Stefan Stuhlmüller

Erfahrungen mit dem bilingualen Unterricht

„Good Morning Mrs Striegel-Moritz.“ Mit diesen Worten begrüßen die Schüler/innen der 6b der Realschule Bad Schönborn nicht etwa ihre Englischlehrerin, sondern ihre Biologielehrerin. Und das ist ganz normal. Schließlich besuchen sie den bilingualen Zug der RSBS und lernen unterdessen nicht nur im Sprachunterricht Englisch, sondern auch in Klasse 5 und 6 im Erdkunde- und BN (Biologie und Naturphänomene)-Unterricht und ab Klasse 6 in Geschichte. Erdkunde und Geschichte werden dann ab Klasse 7 bis zum Realschulabschluss unterrichtet. Englisch ist in diesen Fächern Unterrichtssprache: „We learn English in our English lessons and speak English in our Geography-, Science- and History-Lessons.“

Frau Ulrike Seuffert, seit 20 Jahren Lehrerin an der Realschule, teilt Arbeitsblätter im Rahmen der Unterrichtseinheit „The climate zones“ aus: „I would like to ask you, to find some ideas together with your partner. What does the area look like Levi lives in.“ Auf die Frage, ob es denn nicht wesentlich aufwendiger ist, Erdkunde in englischer Sprache zu unterrichten als auf Deutsch, antwortet die Bili-Lehrerin prompt: „Aufwendiger schon – aber auch viel interessanter.“

Vor bereits über 20 Jahren hat die langjährige Realschulrektorin Frau Gabi Künstler als Englischlehrerin den bilingualen Unterricht an der Realschule Bad Schönborn eingeführt und etabliert - und seit 2011 wurde dieser Zug offiziell vom Ministerium genehmigt: als eine der ersten Realschulen im Landkreis Karlsruhe.

Schon damals bestand die Motivation wie auch heute noch darin, den Schülerinnen und Schülern, die sich sprachbegabt zeigen, Möglichkeiten zu eröffnen, sich besser für ihren Beruf zu profilieren. Es gibt immer mehr an interessanten Arbeitsmöglichkeiten, für die man nicht zwangsläufig Abitur und Studium braucht. Beispielsweise in der Verwaltung hier ansässiger amerikanischer Firmen oder aber auch im Informatikbereich gibt es etliche Berufe für Realschüler/innen, bei denen ihnen dann ihre Englischkenntnisse zugute kommen.

Die über 20-jährige Erfahrung des bilingualen Unterrichtens hat gezeigt, dass Schüler/innen in bilingualen Klassen einen deutlichen Kompetenzvorsprung in vielen Bereichen haben. Insbesondere kommen sie im Hörverständnis und im kommunikativen Bereich sehr schnell voran. Was aber nicht heißt, dass alle Kinder in den bilingualen Klassen Überflieger sind. Auch bilinguale Klassen sind heterogen und die Lehrer/innen müssen mit den Prinzipien der Differenzierung und mit kooperativen Lernformen arbeiten. Denn auch in einer bilingualen Klasse können die Schüler/innen unterschiedlich gut mit Texten umgehen.

Anfangs, als der bilinguale Zug an der Realschule eingerichtet wurde, gab es weder speziell ausgebildete Lehrer/innen noch die passenden Materialien. Studiengänge, Schulbücher und Arbeitsmaterialien wurden erst im Laufe der Zeit entwickelt. „Mittlerweile gibt es Lehrwerke für jedes Sachfach, das bilingual unterrichtet wird. Sie orientieren sich am Curriculum des jeweiligen Fachs und stellen außerdem sicher, dass die Schüler/innen die fachspezifischen Begrifflichkeiten in beiden Sprachen kennen“, berichtet die Bili-Fachschaftsvorsitzende Ulrike Seuffert. Ebenso ist ihr wichtig zu erwähnen, dass ehemalige Absolventinnen und Absolventen des bilingualen Zuges der RSBS von Zeit zu Zeit immer mal wieder rückmelden, dass sie auf dem weiterführenden Gymnasium enorme sprachliche Wissensvorsprünge in den Sachfächern und im Fach Englisch im Vergleich zu den Klassenkameraden aufweisen würden.

In der 6b freut sich die Biologielehrerin Frau Sandra Striegel-Moritz darüber, dass sich die Schüler/innen ihrer Bili-Klasse ohne Scheu vor möglichen fehlenden Vokabeln oder sprachlichen Schnitzern melden und versuchen, „the body parts of birds“ mit „beak, wings, head, chest, belly, back, rump, tail, legs and feet“ so zu beschriften und gleichzeitig auszumalen, dass schlussendlich ein „robin“, das Rotkehlchen, zu erkennen ist.

Die Englisch- und Erdkundelehrerin Frau Beatrice Bausch hat sich bereits während ihres Europalehramt-Studiums mit den Vorzügen des bilingualen Unterrichtens auseinandergesetzt und in der RSBS den idealen Arbeitsplatz gefunden. „Eine spannende Herausforderung und eine, die Spaß macht“, so die junge Lehrerin. Ihre Siebtklässler können in nahezu perfektem Englisch erklären, warum es im Regenwald so viel regnet und beschreiben in eigenen Präsentationen, welche Tiere im Regenwald zu finden sind. Aber auch ihre Fünftklässler können schon gut auf Englisch die Entstehung von Tag und Nacht erklären.

 

Auch Frau Sabrina Knoop ermuntert ihre Schüler/innen, das, was sie ausdrücken wollen, zu beschreiben, auch wenn sie die passende Vokabel nicht kennen. Beim bilingualen Unterrichten geht es nicht um reines Vokabelwissen, hier geht es darum, die Schüler/innen für die englische Sprache zu sensibilisieren. Klar wäre es einfach, auf die Frage „Was heißt `einzigartig´?“ mit der passenden Vokabel zu antworten, aber das macht die Bili-Lehrerin nicht: „If you don’t know the word, you just try to describe it.“

Der immer mal wieder geäußerten Kritik, das Fachwissen im bilingualen Unterricht werde vernachlässigt, weil die Sprache zu viel Raum einnehme, treten die Bili-Lehrerinnen selbstbewusst entgegen: „Diese Kritik ist unbegründet. Es wird stärker auf das Verstehen geachtet, tatsächlich treten Grammatik und die sprachliche Korrektheit eher in den Hintergrund, weil im bilingualen Unterricht die Grundregel gilt „message before form“.

Die Schüler/innen selbst bestätigen immer wieder auf ihre eigene Art und Weise, wie interessant und motivierend, aber keinesfalls langweilig der Bili-Unterricht ist. Darüber freut sich Frau Striegel-Moritz am Stundenende ihrer BN-Stunden: „Wenn mich die Kinder ganz enttäuscht angucken und fragen, ob denn die Stunde tatsächlich schon vorüber ist, dann weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe!“

Vorteile werden von Eltern und Schüler/innen geschätzt

 

Vor anderthalb Jahren wurde das sogenannte „7-Stunden-Modell" an der Realschule Bad Schönborn eingeführt. Anders als an anderen Schulen, an denen eine 45-minütige Mittagspause Pflicht ist, um dann einen zweistündigen Nachmittagsunterricht abhalten zu können, konnte die Realschule Bad Schönborn mit ihrem Zeit-Modell vor allem für die Klassen 5 und 6 die Nachmittagsbelastung deutlich verringern.

Da sich dieses Stunden-Modell an alle Fahrpläne des KVV mit Langenbrücken, Kronau und Östringen und des VRN mit Malschenberg, Malsch und Rettigheim anpasst, ist der Transport für alle Schülerinnen und Schüler jederzeit gewährleistet.

An der Realschule Bad Schönborn gibt es zwei große Pausen von jeweils 20 Minuten und 5-Minuten Pausen, die eingeläutet werden. Durch die Erweiterung des Stundenplans um eine siebte, reguläre Stunde gibt es in allen Klassen 5 bis 10 keinen Nachmittagsunterricht mehr. Entsprechend entfällt die Mittagspause. Unterrichtsende ist somit stets maximal 14.10 Uhr, und dies auch nur, wenn der Stundenplan überhaupt die 7. Stunde vorsieht.

Eltern und Schüler/innen unserer Realschule Bad Schönborn schätzen die Vorteile, die sich aus den schulfreien Nachmittagen ergeben: Sie können so ihre Nachmittage über Schuljahre hinweg individuell gestalten und verlässlich planen – Freizeit, Hobbys und Schule lassen sich mit dem 7-Stunden-Modell besser vereinbaren!

Bei Bedarf besteht die Möglichkeit der Anmeldung zur kostenpflichtigen verlässlichen Hausaufgabenbetreuung, von 13.30 – 15.00 Uhr, durch eine Mitarbeiterin der Gemeinde Bad Schönborn. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage.

Eine realistische Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit und dem Alltag in der DDR

 

Wer hat sie nicht vor Augen, die jubelnden Menschen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989, als sich die deutsch-deutsche Grenze nach vielen Jahren wieder öffnete…!?

Die Freude war in Ost wie West unbeschreiblich. Heute ist an die Stelle von Freude vielfach Ernüchterung getreten. Eine Verharmlosung der SED-Diktatur und die nicht unerheblichen finanziellen Belastungen für alle Bundesbürger stehen mehr und mehr im Vordergrund, wenn über die Ereignisse seit 1989 gesprochen wird.

Dabei sind bei der Gestaltung der inneren Einheit große Leistungen - man denke an die friedlichen Demonstrationen - vollbracht worden. Damit die Menschen in dieser historischen Situation nicht den Blick für das Wesentliche verlieren, ist es notwendig, dass sie sich selbst, vor allem aber auch der jungen Generation, die Hintergründe und Stationen der Entwicklung der deutschen Teilung immer wieder vor Augen führen und sie als Folge des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges erkennen. Nur so ist es möglich, sich ein vollständiges Urteil über die Ereignisse bis zur wieder gewonnenen deutschen Einheit zu bilden.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat diesbezüglich eine Ausstellung entwickelt, die sich kritisch mit beschönigenden Aussagen über die Verhältnisse in der DDR auseinandersetzt. Realschulrektor Manuel Schwarz, selbst Geschichtslehrer, ist es gelungen, diese Wanderausstellung von 20 Roll-Up-Aufstellern in die Realschule Bad Schönborn zu holen. Dort steht diese Ausstellung derzeit im Gruppenraum, um die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 über die Themen "Der DDR-Staat - Eine Sozialistische Diktatur", "Das Volk der DDR - Eingemauert und überwacht", "Wirtschaft und Umwelt in der DDR", "Schule und Ausbildung in der DDR" sowie "Jugend und Kultur in der DDR" zu informieren.

 

„Unsere Schülerinnen und Schüler“, so führt Manuel Schwarz aus, „kennen die DDR nicht mehr aus eigener Erfahrung. Für sie ist der zweite deutsche Staat „nur noch” Geschichte. Davon haben sie bisher vielleicht etwas aus Erzählungen ihrer Eltern und Verwandten, aus Nachrichten und historischen Berichten in den Medien oder schon aus einigen Unterrichtsstunden in der Schule wahrgenommen.“ Da aber das Wissen über den SED-Staat bei vielen Jugendlichen oft recht schwach ausgeprägt sei und sich auch Fehleinschätzungen und langlebige Irrtümer oft halten würden, könnten sich daraus erhebliche negative Folgen für die Einstellung zur Demokratie und zum Parlamentarischen System ergeben, erläutert der Schulleiter. „Zur Stärkung des demokratischen Bewusstseins ist es deshalb wesentlich, dass die jungen Menschen über die Geschichte und das Herrschaftssystem der sozialistischen Diktatur auf deutschem Boden, über die Lebens- und Entfaltungsmöglichkeiten der Menschen in dieser Zeit Bescheid wissen.“ 

Den Kolleginnen und Kollegen der Geschichts- und Gemeinschaftskunde-Fachschaften geht es im Unterricht darum, den Realschülerinnen und Realschülern zu vermitteln, dass nicht alle Facetten der deutschen Frage beleuchtet werden könnten - aber grundsätzlich wollen sie - auch mit Hilfe dieser Ausstellung - zur Auseinandersetzung mit der Thematik anregen, die Materialien in den Schulbüchern ergänzen sowie einen schnellen Zugriff auf die wichtigsten Themenfelder ermöglichen.

Montag, 24 Januar 2022 08:20

Stöbern - schmökern - spielen

Am 19. Januar war es endlich soweit und unser Lerngang in die Bibliothek Bad Schönborn durfte stattfinden… gut gelaunt marschierten wir, die Klasse 6c und unsere Deutschlehrerin Frau Kraft, von der Realschule aus nach Langenbrücken und bestaunten zunächst einmal die nagelneue bunt gestaltete „Bücherzelle“ vor der Bibliothek.

Anschließend erklärte uns Frau Sandhöfer viele interessante Dinge über Ausleihe und Bestand der Bibliothek. Danach gingen wir mit einem Quiz auf eigene Faust los, um Informationen über verschiedene Autoren, Bücher, Standorte der Medien, usw. herauszufinden. Schließlich  durften wir nach Herzenslust stöbern und auch einige Spiele gemeinsam ausprobieren.

Vielen Dank an Frau Sandhöfer für den schönen und interessanten Vormittag!

 

Frisch getestet machten wir uns am 12. Januar mit unserer Deutschlehrerin Frau Kraft auf zur Bibliothek nach Langenbrücken. Frau Sandhöfer erwartete uns dort bereits und erzählte uns viel Interessantes, z.B. wie man sich in der Bibliothek am besten orientiert oder welche Dinge man bei der Ausleihe beachten muss.

In einem Quiz trugen wir dann zusammen, was wir über die Bibliothek und deren Benutzung wissen. Danach hatten wir die Möglichkeit, die Räume eigenständig zu erkunden und so die verschiedenen Standorte der Medien kennenzulernen. Wir schmökerten oder durften auch unterschiedliche Spiele ausprobieren.

Anschließend machten wir uns gut gelaunt auf den Rückweg zur Realschule.

Vielen Dank an Frau Sandhöfer für den gelungenen Besuch!

Weihnachten steht kurz bevor – das Fest der Freude, des Friedens und der Besinnung auf das Wesentliche im Leben.

Wir wünschen allen Schülerinnen und Schülern, deren Eltern, dem Elternbeirat, dem Förderverein, dem Kollegium und unseren zahlreichen außerschulischen Partnern frohe, erholsame Weihnachtstage im Kreise der Familie und ein friedliches, gelingendes sowie zuversichtliches Jahr 2022.

Herzlichen Dank an alle am Schulleben Beteiligten für ihr tägliches Engagement, die vielen guten Ideen, das Durchhaltevermögen und den Optimismus in diesen schwierigen Zeiten, mit dem so viele an ihr Werk gehen. Nur durch deren tägliches Tun sind wir im Laufe der Jahre zu dieser Schule herangewachsen, die Kindern und Jugendlichen Orientierung gibt und ein Ort des Miteinanders ist.

Freitag, 17 Dezember 2021 08:45

Realschule Bad Schönborn: Glasfaseranschluss

100 statt 8 MBit Downstream und 100 statt 6 MBit Upstream.

Seit vielen Jahren machen wir die Gemeinde Bad Schönborn darauf aufmerksam, dass die Schule digital nur dann zukunftsfähig sein kann, wenn die wichtige Rahmenbedingung – ein schnelles Internet – erfüllt ist.

Am Mittwoch, den 15.12.2021 war es endlich soweit. Die Glasfaserkabel wurden ausgerollt, um verlegt zu werden. Somit wird die Realschule Bad Schönborn in naher Zukunft an das Glasfasernetz angeschlossen und auch in diesem Bereich zukunftsfähig gemacht, worüber wir uns sehr freuen.

Montag, 06 Dezember 2021 10:26

Nikolaus-Aktion der SMV

Am 6. Dezember wurde der Schulalltag an der Realschule Bad Schönborn durch fleißige Helferinnen und Helfer des Nikolauses verschönert.

Hauptverantwortlich organisiert wurde die Aktion durch das neu formierte SMV-Team.

Alle fünften Klassen wurden durch den Schul-Nikolo, einem Knecht Rupprecht und einem Engel besucht und alle lieben und nicht so lieben Schüler mit einem Fairtrade Schokoladennikolaus beschenkt.

Im Gegenzug gaben die Klassen ein kleines Ständchen zum Besten.

Auch wenn das Lächeln der Empfänger*innen unter den Masken nur schwer zu sehen war, verbreitete die Aktion viel Freude und weihnachtliche Stimmung.

     

Dieses Jahr setzten sich Maria Haßfeld (Klasse 6a), Johannes Weber (Klasse 6b) und Leonie Debatin (Klasse 6c) beim Vorlesen als Klassensieger/innen der Realschule Bad Schönborn durch.

Am 8. Dezember fand nun die Ermittlung des Schulsiegers/der Schulsiegerin statt. Die Lehrkräfte Frau Wilm, Herr Töllner und Frau Kraft bildeten die Jury, um den besten Leser/die beste Leserin der Realschule zu ermitteln.

Zunächst musste jeder Teilnehmer/ jede Teilnehmerin das selbst ausgewählte Buch der Jury vorstellen. „Beim Vortragen war ich ziemlich aufgeregt und nervös“, gestanden die drei Teilnehmer/innen.

In einem spannenden und fairen Wettbewerb setzte sich letztendlich- nach dem Lesen eines unbekannten Textes- ganz knapp Leonie Debatin durch.

Die erfolgreichen Klassensieger/innen erhielten alle einen Buchpreis und die Jury gratulierte Leonie mit der Schulsiegerurkunde zum Erfolg!

Wir wünschen Leonie für den Kreisentscheid Anfang nächsten Jahres viel Erfolg und die ganze Realschule drückt ihr die Daumen! (kra)